Kóstas Várnalis

Kóstas Várnalis, geboren am 14.2.1884 in Pyrgos, Bulgarien, einer Hafenstadt mit weitgehend griechischer Bevölkerung. Er ließ sich als Neunzehnjähriger in Athen nieder, wo er klassische Philologie an der Universität Athen studierte. Bereits 1904 veröffentlichte er zehn Gedichte in der Zeitschrift “Noumás”, einem politisch und literarisch fortschrittlichen Forum. 1905 erschien eine erste Gedichtsammlung, die er später als Jugendsünde verwarf. Es folgten weitere Veröffentlichungen in Zeitschriften Athens und Alexandriens. Seit 1909 arbeitete er als Lehrer und Studienrat. 1919/20 Studium an der Sorbonne. 1923 Rückkehr nach Griechenland und Anstellung als Dozent für neugriechische Literatur an der Pädagogischen Hochschule Athen. 1923/24 Fortsetzung des Studiums an der Sorbonne. Während beider Aufenthalte in Paris vollzog Várnalis eine Wendung zur marxistischen Ideologie. Als Lyriker, Prosaist, Essayist und Kritiker wurde er ihr literarisch wichtigster älterer Vertreter in Griechenland. 1925 während der Diktatur Pangalos' (1925/26) entlassen. Sein Werk über den griechischen Nationaldichter Dionysios Solomós (“O Solomós chorís metaphissikí”, Solomós ohne Metaphysik) erregte im gleichen Jahr wegen seines aufklärerischen Charakters Aufsehen. Nach einem weiteren Aufenthalt in Paris wandte er sich dem Journalismus zu und beschäftigte sich mit Übersetzungen (u. a. Aristophanes und Molière). “Die wahre Apologie des Sokrates”, eine scharfe Satire über den politischen Konservatismus, erhitzte 1932 die Gemüter. ...